ein Mann erklärt die Probleme beim Rettungsdienst ©UK NRW | BGW

RW Moderierte Gefährdungsbeurteilung

Die „moderierte Gefährdungsbeurteilung“ ist eine Methode, Sicherheit und Gesundheit im Betrieb in einen Regelkreis von Verbesserungen zu überführen, in den sowohl betriebliche und gesetzliche Anforderungen als auch die Problemsicht und Lösungsideen der Beschäftigten eingebunden sind.

Dabei geht es darum, mithilfe einer Moderatorin bzw. eines Moderators innerhalb einer homogenen Gruppe von Mitarbeitenden gemeinschaftlich die wesentlichen Belastungs- und Gefährdungsfaktoren zu ermitteln. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Beschäftigten aus ihrer Sicht benennen, wodurch sie sich belastet oder gefährdet sehen.

Hieraus ergibt sich ein realitätsnahes Belastungsbild aus Sicht der Betroffenen. Wichtig bei dieser Methodik ist es, dass immer nur Mitarbeitende einer Hierarchieebene (z. B. nur Führungskräfte, nur Rettungsassistentinnen/-assistenten usw.) an dem Workshop teilnehmen, weil sonst die erforderliche Offenheit möglicherweise nicht zustande kommt.

ein Sicherheitsbeauftragter erklärt die Gefahren beim Rettungsdienst©UK NRW | BGW

Das Verfahren ist auch geeignet, gemeinsam mit den Teilnehmenden Lösungsansätze zu entwickeln. Hier kommt dem Unternehmen die Problemlösungskompetenz der Beschäftigten bezüglich ihres eigenen Arbeitsplatzes zugute. Voraussetzung ist, dass die Unternehmensleitung grundsätzlich bereit ist, die Vorschläge der Teilnehmenden zu prüfen und möglichst auch umzusetzen.

Der große Vorteil dieser Methode ist neben dem partizipativen Ansatz die enorme Effizienz. Bereits innerhalb weniger Stunden können Probleme präzise analysiert und wirksame Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet werden.

Die moderierte Gefährdungsbeurteilung wurde am Beispiel der ambulanten Pflege im Rahmen eines Projekts entwickelt und erprobt: Moderierte Gefährdungsbeurteilung, inqua-pflege, Initiativkreis Gesund Pflegen.

Mit dieser Handlungshilfe, die für Führungskräfte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärztinnen und -ärzte, Beratende oder Mitarbeitende, die z. B. Gesundheits- oder Qualitätszirkel leiten, konzipiert ist, können Schritt für Schritt alle Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes behandelt werden. Eine einfache Moderationsmethode hilft, aus den Antworten zu den Fragen „Was belastet uns bei der täglichen Arbeit?“ und „Was können wir tun?“ praxisnahe Lösungsvorschläge zu erarbeiten und Vereinbarungen zur Umsetzung zu treffen.

Das Video „Moderierte Gefährdungsbeurteilung“ zeigt, wie sich die Methode für Sicherheit und Gesundheit im Rettungsdienst und Krankentransport einsetzen lässt.

Stand: 09/2022
Webcode: w47